Beim Ultraradrennen „Race Around Niederösterreich“ („RAN“) ist eine Strecke von 600 Kilometern und 6.000 Höhenmetern zu überwinden, welche mit Start und Ziel in Weitra einmal um NÖ führt. Dieser Herausforderung wollten sich ChefInsp Beatris WURZINGER, M.Ed., ChefInsp Markus WALZER, M.Ed., (beide vom BZS St. Pölten) und ChefInsp Fritz SMETANA, M.Ed., vom BZS Ybbs stellen und meldeten sich unter dem Teamnamen „Die Kurbelpädagogen“ für das Rennen an. Leider zog sich Fritz beim Radtraining einen Schlüsselbeinbruch zu und es konnte schließlich mit Beas Ehemann, ChefInsp Alexander WURZINGER (Bediensteter des BMI) ein mehr-oder-weniger freiwilliger Ersatz gefunden werden.
Ein Ultraradrennen benötigt viel Planung und Vorbereitung, da das Team von mehreren Personen betreut werden muss. Das sogenannte „Pace-Car“ muss permanent hinter dem aktuell fahrenden Radler nachfahren, diesen bei Bedarf versorgen, auf die Navigation achten und hat den nächsten Teamfahrer bei sich. Im „Betreuerauto“ befindet sich Wechselkleidung, Verpflegung und der dritte Radfahrer, welcher eine kleine Pause genießen kann. Die „Kurbelpädagogen“ hatten ein unglaublich tolles Team, ohne dieses hätte das Abenteuer „RAN“ niemals so gut funktioniert. Im „Pace-Car“ fuhren Markus‘ Schwager Michl und Alex Freund Dieter mit, das „Betreuerauto“ hatten Bernhard und Manuela, zwei liebe Freunde von Bea und Alex, voll im Griff.
Am 16. Mai trafen wir nachmittags in Weitra ein und holten die Startunterlagen. Während der Vorbereitungen zog ein kurzer Hagelschauer durch, welcher Sorgesfalten in die Gesichter der „Kurbelpädagogen“ zeichnete.
Um 20:48 Uhr rollte Bea von der Startrampe in Weitra, das Abenteuer konnte beginnen! In der Nacht bei völliger Dunkelheit im Waldviertel auf dem Fahrrad zu fahren ist eine weitere Herausforderung, doch Michl, der Lenker des „Pace-Cars“, leuchtete die Fahrbahn von hinten perfekt aus. Die Wettervorhersage war nicht unbedingt rosig, die Nacht im Waldviertel verbrachten wir schließlich bei 6 Grad und einem kurzen, aber heftigen Regenschauer, der Bea während ihrer ersten Etappe erwischte.
Der Semmering stellte sich bei Kilometer 380 als erste größere Hürde in den Weg, konnte von Bea aber problemlos überwunden werden.
Tagsüber erreichte die Temperatur nur 12 Grad, die Sonne kam selten heraus und der starke Wind machte uns das Leben nicht unbedingt leichter. Im Höllental blies so heftiger Gegenwind, dass Markus‘ geplante Distanz von 40 Kilometern spontan verkürzt wurde und Bea ihn ablöste. Er „durfte“ stattdessen die 13%-steile Steigung aufs Gscheid fahren, welche er sehr stark und mit einem Lächeln im Gesicht absolvierte.
Den letzten richtigen Anstieg nach Wastl im Wald nahm Bea unter die Reifen und Alex ließ es bei der folgenden 20-Kilometer-Abfahrt richtig krachen!
Nach der Überquerung der Donau bei Ybbs (bei Kilometer 520) folgte die Strecke dem Yspertal – ein unglaublich herausfordender letzter Abschnitt: 80 Kilometer mit nochmal 1.200 Höhenmetern! Wir wechselten uns öfter ab und kämpften uns die kurzen, aber knackigen Anstiege nach Groß Gerungs bergauf. Die letzten 8 Kilometer fuhren wir zu dritt als Team und genossen die gemeinsame Zieleinfahrt in Weitra.
Nach insgesamt 22 Stunden und 50 Minuten konnten wir uns „Finisher“ des „Race Around Niederösterreich“ nennen und hatten sogar noch den dritten Platz in der „3-er-Team-mixed“-Wertung gewonnen! Die Siegerehrung war sehr emotional, unser gesamtes Team wurde auf der Bühne gefeiert und wir konnten gar nicht mehr aufhören zu grinsen!
Mit einem Riesenhunger fielen wir um 21:30 Uhr in die Pizzeria ein und verdrückten in Rekordtempo unsere Pizzen. Nach dem wohlverdienten komatösen Schlaf ließen wir bei einem gemeinsamen Frühstück im Hotel unser Abenteuer Revue passieren und beschlossen einstimmig, dass die „Kurbelpädagogen“ auch 2026 wieder am Start vom „Race Around Niederösterreich“ stehen werden.


Foto: Dieter Berghoffer

Foto: Dieter Berghoffer